dem Jahr 2010 ausschließlich umweltfreundli- che CNG-Busse zum Einsatz kommen. Glei- ches gilt in anderen Großstädten wie Busan, Incheon oder Daegu. Korea ist gewissermaßen das Mekka der Gasbus-Personenbeförderung. ÜBER VIELE JAHRE BEDIENTEN ausschließ- lich koreanische Hersteller den südkoreani- schen Busmarkt. Zu kompliziert waren die Homologationsbedingungen, zu eng die Be- ziehungen zwischen den lokalen Anbietern und Transportunternehmen. Doch seit No- vember 2017 mischt auch MAN auf der Halb- insel mit, dank erprobter und sauberer CNG- Antriebe. Carmen Fakler, Projektmanagerin für den Markteintritt Südkorea, blickt auf die ersten Schritte zurück: „Unser anfängliches Ziel bestand darin, vom Nischenmarkt in den Massenmarkt durchzudringen. Deshalb ha- ben wir zunächst Sightseeing-Busse und Dop- peldecker-Busse eingeführt, die unsere Mit- bewerber nicht im Portfolio hatten. Im zweiten Schritt haben wir dann CNG-Busse für den Massenmarkt entwickelt und einge- führt.“ Mit über 30 ausgelieferten CNG-Bus- sen im Jahr 2017 stellte sich der Erfolg schnell ein. Zudem setzte Carmen Fakler auf europä- ische Komfortmerkmale, um koreanische Busunternehmer zu überzeugen: „Viele Busse 320 Pferdestärken beträgt die Leistung des neuen E18- Gasmotors. Sein einfacher modularer Aufbau reduziert Servicekosten. Der neue E18-Gasmotor Neue Gas-Instanz: Der E18 ist ein 9,5-Vierventil-Reihensechszylinder-Motor, der die Abgasstufe Euro 6 erfüllt. in Korea sind vergleichsweise alt, sie werden nicht als Beförderungsmittel für Menschen wahrgenommen, sondern nur als Mittel zum Zweck, um von A nach B zu kommen. Doch nun findet ein Umdenken statt, immer mehr ÖPNV-Unternehmen legen verstärkt Wert auf das Wohlbefinden der Fahrgäste, auf barriere- freie Einstiege und Flächen für Kinderwägen. Zudem kommen bislang im Stadtverkehr nur Hochboden- und Low-Entry-Busse zum Ein- satz – MAN verfügt mit seinen modernen Nie- derflurbussen mit drei Türen also über ein echtes Alleinstellungsmerkmal. Im Gegensatz zu unseren Wettbewerbern stellen unsere CNG-Fahrzeuge Passagiere und Fahrer in den Mittelpunkt.“ Ein erfolgreiches Konzept: Ende 2018 hat MAN Truck & Bus Korea über 100 CNG-Busse bestellt, um langen Lieferzeiten aus Europa vorzubeugen. Carmen Fakler ist überzeugt, dass die Fahrzeuge schnell Abneh- mer finden werden. AUCH IN EUROPA KOMMEN CNG-Stadtbusse von MAN seit vielen Jahren zum Einsatz, ob in Paris, Kopenhagen oder Warschau. Viele Be- triebe werden auch weiterhin auf diese be- währte Technologie setzen. Doch andere Städte, die noch vornehmlich mit konventio- nellen Dieselantrieben unterwegs sind, ste- hen heute vor einer schwierigen Entschei- dung: Wagen sie gleich den Sprung in die Elektromobilität, oder setzen sie zunächst auf alternative Antriebe? Für beide Antriebsfor- men ist eine Initialinvestition für die Infra- struktur notwendig. Diese rechnet sich erst nach einigen Jahren. Was also tun? Gero Hildebrandt, Produktmarketing Bus bei MAN Truck & Bus Deutschland, glaubt an einen Technologiemix: „Sicherlich geht der Trend mittelfristig zu Elektrobussen, so hat MAN auf der IAA 2018 den MAN Lion’s City E vorgestellt, der aber erst in umfangreichen Tests im realen ÖPNV seine Zuverlässigkeit beweisen wird. Doch der Wechsel zu Batterie- antrieben ergibt erst dann wirklich Sinn, wenn die Energiewende zum Ökostrom voll- zogen wurde.“ Bis es so weit ist, kann der Gas- antrieb seine Stärken noch lange voll ausspie- len: CNG-Busse sind sehr zuverlässig, wirtschaftlich, dank Euro 6-Konformität ext- rem sauber und fahren mit klimaschonen- N A M © 24